Emma*, ein fünfjähriges Mädchen, kommt mit ihrer Gruppe auf den Kibago. Da sie geistig auf dem Stand einer Anderthalbjährigen ist, hat sie ihre eigene Betreuerin. Schon schnell ist klar, dass diese zwei sich blind verstehen und sich sehr mögen. Emma vertraut ihr. So gehen wir zu allen Tieren, streicheln, berühren. Nach kurzer Zeit braucht Emma Abwechslung und wir gehen zum nächsten Tier.
Am Ende setzen wir Emma auf einen großen Rundballen, an dem unsere fünf Islandpferde von allen Seiten fressen. Vorsichtig rolle ich ihn ein paar Zentimeter hin und her. Emma jauchzt und lacht vor Freude.
Da stimmt die Betreuerin das Lied „Wie schön, dass du geboren bist“ an. Ich kann Emmas Worte nicht verstehen, aber die Melodie, die sie singt, ist klar erkennbar. Sie singt, lacht dabei und ist glücklich.
Als ich mich von ihr verabschiede und mich nach vorne beuge, um ihr zu sagen, dass ich mich freue, dass sie da war, gibt sie mir einen Kuss auf die Wange. Tief berührt schaue ich die Betreuerin an. Diese meint: „Wenn es besonders schön war, gibt es sogar ein Küsschen…“.
*Name geändert