Bereits als Achtzehnjährige träumte Conny mit ihrem Vater Karl davon, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Tieren und Landwirtschaft zu ermöglichen.
Als Erzieherin und Lehrer machten beide Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen, die auf unterschiedliche Art und Weise Probleme mit eigenen Ängsten und Sorgen oder im Umgang mit anderen hatten.
Sie beobachteten, dass sich der Kontakt und die Arbeit mit Tieren speziell auf diese Kinder sehr positiv auswirkte und sich so viele Blockaden lösen konnten. So gewannen sie den Eindruck, dass diese Kinder mehr brauchten, als Schule und Kindergarten ihnen bieten können.
Ihre Idee war, genau da anzusetzen und die Arbeit mit Tieren und Kindern weiter auszubauen.
Es wuchs der Traum einen Hof zu kaufen und die dafür nötigen Bedingungen zu schaffen, um dieses Angebot dauerhaft möglich zu machen.
Im Laufe der Zeit bekam Karl die Gelegenheit durch die Pacht umliegender Wiesen sein persönliches Hobby in der Lindenstraße weiter auszubauen. Zum Hund kamen nun Ponys, Hasen, Enten, Katzen, Hühner und schließlich sogar Schweine und Ziegen hinzu und der erträumte Hof wurde plötzlich vor der eigenen Haustür Wirklichkeit.
Für Conny bot sich nun die Möglichkeit, das, wovon ihre eigenen Kinder und deren Freunde bereits profitierten, auch für andere zu öffnen und ihren Traum zu verwirklichen. Sie und Karl nutzten die entstandenen Gegebenheiten und starteten erste Projekte und Aktionen mit Schul- und Kindergartenkindern. So besuchte damals zum Beispiel Connys Tochter Leo mit ihrer Kindergartengruppe den Bauernhof und dessen Tiere oder Karl zog mit seiner Hauptschulklasse samt Kutsche und den Pferden über die Alb.
Zu diesen ersten Anläufen kamen immer mehr Angebote hinzu. Der Gomaringer Kinderhort, der Zwergenkindi, sowie Schulklassen aus Gomaringen und der Umgebung nutzten die Gelegenheit die Tiere und den Hof kennenzulernen. Aber auch Kindergeburtstage und Reitkurse wurden angeboten.
In Kooperation mit der evangelischen Kirche und "'Netzwerk Leben" betreut Conny seit dem Jahr 2011 zweimal wöchentlich, Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren aus den evangelischen Kindergärten auf dem Hof. Den Vormittag über wird gefüttert, gemistet, gestreichelt, gepflanzt und geerntet und was es sonst auf einem Bauernhof zu tun gibt.
Durch die Erfahrungen auf dem Hof lernen Kinder ihre persönlichen und individuellen Ängste oder Blockaden abzubauen, indem sie Beziehungen zu den Tieren aufbauen. Außerdem wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt, ihre Selbstwahrnehmung und Selbstwirksamkeit geschult, was große Auswirkungen auf ihr Sozialverhalten und ihr Verhalten in der Gruppe hat. Desweiteren bietet sich ihnen die Möglichkeit ein ökologisches Bewusstsein zu entwickeln.
Im Jahr 2013 wurde absehbar, dass die umliegenden gepachteten Wiesen verkauft werden sollen. Um die wertvolle Arbeit, die in der Lindenstraße seit Jahren auf unterschiedlichste Art und Weise geleistet wird, zu erhalten, gründeten wir im Januar 2014 den Verein "Kinderbauernhof am Brennlesberg e.V.".
Ziel unseres Vereins ist es außerdem, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und die Angebote weiter auszubauen, damit möglichst viele Kinder und Familien vom Kinderbauernhof am Brennlesberg profitieren.